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motor_und_getriebe:kette:kettensatzwechsel_pc26 [2013/01/16 13:44] flyingbrick [Nur zum Schwingenausbau / Kettensatzwechsel:] |
motor_und_getriebe:kette:kettensatzwechsel_pc26 [2018/11/06 21:08] (aktuell) |
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| - | ====== Wechsel des Kettensatzes (Endloskette) ====== | + | ====== Wechsel des Kettensatzes (Endloskette) an einer PC26 mit Trommelbremse ====== |
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| - | ====== Ausbau des Hinterrades und der Schwinge ====== | + | |
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| - | ====== Wartung der Trommelbremse ====== | + | |
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| - | ====== Abnahme der Heckverkleidung ====== | + | |
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| Kettenspray | Kettenspray | ||
| - | ===== Für den Kettensatzwechsel: ===== | + | ==== Für den Kettensatzwechsel: ==== |
| Kettensatz CB500, Originalübersetzung ist 15:40, Dichtringkette 525 mit 108 Gliedern | Kettensatz CB500, Originalübersetzung ist 15:40, Dichtringkette 525 mit 108 Gliedern | ||
| - | ===== Für den Ausbau der Schwinge: ===== | + | ==== Für den Ausbau der Schwinge: ==== |
| Kabelbinder, etwa 200 mm lang | Kabelbinder, etwa 200 mm lang | ||
| - | ===== Für die Trommelbremse, falls Belagwechsel ansteht: ===== | + | ==== Für die Trommelbremse, falls Belagwechsel ansteht: ==== |
| Bremsbacken, z.B. Honda 06430MW3671 | Bremsbacken, z.B. Honda 06430MW3671 | ||
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| + | ===== Kettensatzwechsel ===== | ||
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| {{:motor_und_getriebe:kette:seitendeckel.jpg?400|}} | {{:motor_und_getriebe:kette:seitendeckel.jpg?400|}} | ||
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| + | ===== Abnahme der Heckverkleidung ===== | ||
| Seitendeckel vom Rahmen entfernen, dazu Inbusschrauben SW5 herausdrehen und am vorderen Ende Pin aus der Gummibuchse des Tanks ziehen. Achtung, Pin reißt besonders auf der rechten Seite leicht ab! Gummibuchse nach Abnehmen vorsorglich mit Silikon schmieren, um späteren Anbau und Wiederabnahme zu erleichtern. Seitendeckel aus Heckverkleidung ziehen und abnehmen. | Seitendeckel vom Rahmen entfernen, dazu Inbusschrauben SW5 herausdrehen und am vorderen Ende Pin aus der Gummibuchse des Tanks ziehen. Achtung, Pin reißt besonders auf der rechten Seite leicht ab! Gummibuchse nach Abnehmen vorsorglich mit Silikon schmieren, um späteren Anbau und Wiederabnahme zu erleichtern. Seitendeckel aus Heckverkleidung ziehen und abnehmen. | ||
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| {{:motor_und_getriebe:kette:heckverkleidung.jpg?400|}} | {{:motor_und_getriebe:kette:heckverkleidung.jpg?400|}} | ||
| + | ===== Ausbau des Hinterrades und der Schwinge ===== | ||
| Um das Hinterrad auszubauen, zunächst Einstellmutter des Bremsgestänges abschrauben. Die Momentabstützung der Bremsplatte lösen. Dazu Splint geradebiegen und mit Zange herausziehen, anschließend Mutter SW12 mit Knarre, kurzer Verlängerung und Nuss abschrauben. | Um das Hinterrad auszubauen, zunächst Einstellmutter des Bremsgestänges abschrauben. Die Momentabstützung der Bremsplatte lösen. Dazu Splint geradebiegen und mit Zange herausziehen, anschließend Mutter SW12 mit Knarre, kurzer Verlängerung und Nuss abschrauben. | ||
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| - | Fünf Muttern der Kettenradbefestigung nun vollständig abschrauben, Kettenrad wechseln und Muttern lose aufschrauben. Zentralschraube des Ritzels abschrauben, Ritzel gemeinsam mit Kette seitlich von der Welle abnehmen. Kette an der gekippten Schwinge vorbei abnehmen; neue Kette durchfädeln. Ritzelumgebung reinigen. | + | Fünf Muttern der Kettenradbefestigung nun vollständig abschrauben, Kettenrad wechseln und Muttern lose aufschrauben. |
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| + | {{:motor_und_getriebe:kette:kettenradtraeger.jpg?400|}} | ||
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| + | Zentralschraube des Ritzels abschrauben, Ritzel gemeinsam mit Kette seitlich von der Welle abnehmen. Kette an der gekippten Schwinge vorbei abnehmen; neue Kette durchfädeln. Ritzelumgebung reinigen. | ||
| Verzahnung der Welle mit Kupferpaste o.ä. schmieren, dann Ritzel mit aufgelegter Kette aufstecken. Zentralschraube mit Beilagscheibe zunächst nur handfest einschrauben. | Verzahnung der Welle mit Kupferpaste o.ä. schmieren, dann Ritzel mit aufgelegter Kette aufstecken. Zentralschraube mit Beilagscheibe zunächst nur handfest einschrauben. | ||
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| Zum Wiedereinbau der Schwinge Lager mit frischem Lagerfett füllen. Schwinge in Position heben; Steckachse einschieben und Mutter handfest aufschrauben. Rückholfeder des Bremsgestänges mit Kabelbinder einhängen. | Zum Wiedereinbau der Schwinge Lager mit frischem Lagerfett füllen. Schwinge in Position heben; Steckachse einschieben und Mutter handfest aufschrauben. Rückholfeder des Bremsgestänges mit Kabelbinder einhängen. | ||
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| Heckverkleidung von hinten aufsetzen, dazu wieder an den vorderen Enden spreizen, Verkleidung am Rücklicht einhängen und vordere Enden nach unten schwenken. Die Verkleidung muss dabei | Heckverkleidung von hinten aufsetzen, dazu wieder an den vorderen Enden spreizen, Verkleidung am Rücklicht einhängen und vordere Enden nach unten schwenken. Die Verkleidung muss dabei | ||
| - | über die Sitzbankhalterung rutschen. Vorsicht, die innenliegenden Hülsen der Federbeinbefestigung nicht verlieren, da die Verkleidung sonst beim Anziehen der Schrauben reißt und die Federbeine nicht sicher befestigt sind! | + | über die Sitzbankhalterung rutschen. Vorsicht, die innenliegenden Hülsen der Federbeinbefestigung nicht verlieren, da die Verkleidung sonst beim Anziehen der Schrauben reißt und die Federbeine nicht sicher befestigt sind! |
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| + | {{:motor_und_getriebe:kette:huelse_federbein.jpg?400|}} | ||
| Seitliche Schrauben SW12 mit abgebildeten Beilagscheiben sowie Kreuzschlitzschrauben am Rücklicht einschrauben und festziehen. | Seitliche Schrauben SW12 mit abgebildeten Beilagscheiben sowie Kreuzschlitzschrauben am Rücklicht einschrauben und festziehen. | ||
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| + | {{:motor_und_getriebe:kette:verschraubung_federbein.jpg?400|}} | ||
| Soziusgriff wieder aufsetzen, Schrauben zunächst alle von Hand ansetzen, bevor sie festgezogen werden. | Soziusgriff wieder aufsetzen, Schrauben zunächst alle von Hand ansetzen, bevor sie festgezogen werden. | ||
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| Seitendeckel in der Heckverkleidung einstecken, mit Pins in die Gummibuchsen drücken und mit Inbusschrauben SW5 befestigen. | Seitendeckel in der Heckverkleidung einstecken, mit Pins in die Gummibuchsen drücken und mit Inbusschrauben SW5 befestigen. | ||
| + | {{:motor_und_getriebe:kette:bremsbelaege.jpg?400|}} | ||
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| + | ===== Wartung der Trommelbremse ===== | ||
| Bevor das Hinterrad eingebaut wird, lohnt ein Blick auf die Trommelbremse. Generell halten die Bremsbacken fast ein Motorradleben lang und verschleißen nur sehr langsam. Falls sie dennoch Ausbrüche aufzeigen oder durch langjährige Nutzung eine sehr glatte, „verglaste“ Oberfläche haben, ersetzt man sie. Dazu müssen die beiden Splinte der Lagerung entfernt werden. Beide Bremsbacken sind durch Rückholfedern verbunden. Kippt man die Bremsbacken V-förmig nach oben, entspannt man die Federn und kann die Backen abnehmen. Auch neue Bremsbacken werden erst eingesetzt, nachdem man sie durch die Federn verbunden hat. | Bevor das Hinterrad eingebaut wird, lohnt ein Blick auf die Trommelbremse. Generell halten die Bremsbacken fast ein Motorradleben lang und verschleißen nur sehr langsam. Falls sie dennoch Ausbrüche aufzeigen oder durch langjährige Nutzung eine sehr glatte, „verglaste“ Oberfläche haben, ersetzt man sie. Dazu müssen die beiden Splinte der Lagerung entfernt werden. Beide Bremsbacken sind durch Rückholfedern verbunden. Kippt man die Bremsbacken V-förmig nach oben, entspannt man die Federn und kann die Backen abnehmen. Auch neue Bremsbacken werden erst eingesetzt, nachdem man sie durch die Federn verbunden hat. | ||
| Die Lagerstellen freuen sich ebenso wie die Fläche der Bremshebelwelle über eine sehr dünne Schicht Kupferpaste –an Bremsen bitte niemals normales, nicht hitzefestes Fett benutzen! | Die Lagerstellen freuen sich ebenso wie die Fläche der Bremshebelwelle über eine sehr dünne Schicht Kupferpaste –an Bremsen bitte niemals normales, nicht hitzefestes Fett benutzen! | ||
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| + | {{:motor_und_getriebe:kette:bremsnocken.jpg?400|}} | ||
| Allerdings sammelt sich im Laufe der Jahre viel Schmutz an. Zunächst wird die Trommel, vor allem aber die Bremsplatte mit Bremsenreiniger sauber gespült. Die Trommel kann, falls Rückstände bleiben, innen mit Stahlwolle gereinigt werden. | Allerdings sammelt sich im Laufe der Jahre viel Schmutz an. Zunächst wird die Trommel, vor allem aber die Bremsplatte mit Bremsenreiniger sauber gespült. Die Trommel kann, falls Rückstände bleiben, innen mit Stahlwolle gereinigt werden. | ||
| Auf der Bremsplatte sieht man die Bremsbacken, die an einem Ende auf splintgesicherten Bolzen lagern und am anderen Ende vom Bremsnocken gespreizt wird. Diesen Bremsnocken sehen wir uns nun näher an. An seinem äußeren Ende sitzt der Hebelarm, der später vom Gestänge betätigt wird. Bewegt man ihn, sollte man nur die Rückzugkraft der Federn spüren. Ist der Nocken dagegen schwergängig, wird sich Rost in der Lagerung gebildet haben. Dies kann so weit gehen, dass der Bolzen völlig festgegangen ist. In diesem Fall muss die Welle ausgebaut, abgeschliffen und dünn mit Kupferpaste eingestrichen wieder eingesetzt werden. | Auf der Bremsplatte sieht man die Bremsbacken, die an einem Ende auf splintgesicherten Bolzen lagern und am anderen Ende vom Bremsnocken gespreizt wird. Diesen Bremsnocken sehen wir uns nun näher an. An seinem äußeren Ende sitzt der Hebelarm, der später vom Gestänge betätigt wird. Bewegt man ihn, sollte man nur die Rückzugkraft der Federn spüren. Ist der Nocken dagegen schwergängig, wird sich Rost in der Lagerung gebildet haben. Dies kann so weit gehen, dass der Bolzen völlig festgegangen ist. In diesem Fall muss die Welle ausgebaut, abgeschliffen und dünn mit Kupferpaste eingestrichen wieder eingesetzt werden. | ||
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| + | {{:motor_und_getriebe:kette:bremstromme.jpg?400|}} | ||
| Hatte man beim Ausbau der Steckachse vom Hinterrad Probleme, lohnt ein Blick auf die Stahlbuchse in der Bremsplatte. Sie rostet gerne an der Achse fest. Auch hier hilft schleifen und ein wenig Kupferpaste, späteren Ärger zu vermeiden. | Hatte man beim Ausbau der Steckachse vom Hinterrad Probleme, lohnt ein Blick auf die Stahlbuchse in der Bremsplatte. Sie rostet gerne an der Achse fest. Auch hier hilft schleifen und ein wenig Kupferpaste, späteren Ärger zu vermeiden. | ||
| - | Die Bremsplatte nun in das Hinterrad einsetzen. Beim Wiedereinbau des Hinterrads links die Distanzbuchse in den Dichtring des Kettenradträgers einsetzen, rechts die Distanzbuchse zwischen Bremsplatte und Schwinge ebenfalls nicht vergessen. | + | {{:motor_und_getriebe:kette:bremsplatte_aussen.jpg?400|}} |
| - | Steckachse von links einschieben. | + | Die Bremsplatte nun in das Hinterrad einsetzen. Beim Wiedereinbau des Hinterrads links die Distanzbuchse in den Dichtring des Kettenradträgers einsetzen, rechts die Distanzbuchse zwischen Bremsplatte und Schwinge ebenfalls nicht vergessen. |
| - | Darauf achten, dass die Kettenspanner mit der markierten Seite nach außen zeigen! | + | |
| + | Steckachse von links einschieben. Darauf achten, dass die Kettenspanner mit der markierten Seite nach außen zeigen! | ||
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| + | {{:motor_und_getriebe:kette:kettenspanner.jpg?400|}} | ||
| Kettenspanner vor Einsetzen in die Schwinge einfetten. | Kettenspanner vor Einsetzen in die Schwinge einfetten. | ||
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| Hat man auch den Kettensatz getauscht, zieht man nun die Ritzelschraube mit 55 Nm fest. | Hat man auch den Kettensatz getauscht, zieht man nun die Ritzelschraube mit 55 Nm fest. | ||
| - | Danach kann die Abdeckung des Ritzels zusammen mit der halbkreisförmigen Verstärkung montiert werden. Sie sorgt auch dafür, dass das Kabel zwischen Lichtmaschine und Regler nicht beschädigt wird, weswegen Sorgfalt angebracht ist. Die fünf Muttern des Kettenrads werden nun wieder mit der „Abstütztechnik“ angezogen, indem man den Schwingenholm als Anschlag nutzt und so das Rad am Mitdrehen hindert. Dabei sternförmig über Kreuz anziehen, indem man zunächst alle Schrauben mit 40 Nm anzieht und dann mit 90 Nm nachzieht. | + | Danach kann die Abdeckung des Ritzels zusammen mit der halbkreisförmigen Verstärkung montiert werden. Sie sorgt auch dafür, dass das Kabel zwischen Lichtmaschine und Regler nicht beschädigt wird, weswegen Sorgfalt angebracht ist. Die fünf Muttern des Kettenrads werden nun wieder mit der „Abstütztechnik“ angezogen, indem man den Schwingenholm als Anschlag nutzt und so das Rad am Mitdrehen hindert. Dabei sternförmig über Kreuz anziehen, indem man zunächst alle Schrauben mit 40 Nm anzieht und dann mit 100 Nm nachzieht. |
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| + | **Hinweis:** der Wert von 100 Nm erscheint manchen zu hoch, ist aber korrekt. Denkt bitte daran, dass japanische Hersteller hier Superfeingewinde verwenden (M12x1,25) und solche Verschraubungen hohen Belastungen unterliegen. | ||
| Kette von der Innenseite mit Kettenspray einsprühen und vor der ersten Fahrt mindestens eine Stunde warten, damit die Lösungsmittel sich verflüchtigen können und das Kettenspray nicht sofort abgeschleudert | Kette von der Innenseite mit Kettenspray einsprühen und vor der ersten Fahrt mindestens eine Stunde warten, damit die Lösungsmittel sich verflüchtigen können und das Kettenspray nicht sofort abgeschleudert | ||
| wird. | wird. | ||
