Knarrenkasten ½“ mit Stecknüssen 14, 17, 19, 22, 24 Millimeter
Drehmomentschlüssel ½“ (erforderliche Drehmomente 40-90 Nm)
Knarrenkasten ¼“ mit Stecknüssen 8, 10, 12 Millimeter sowie Inbus SW5
Maulschlüssel 12 und 14 Millimeter
Kreuzschraubendreher PH2
Zange, am Besten Spitzzange
Hammer
Splint 2,0x18, z.B. Honda 9420120180
Lagerfett
Hitzebeständiges Fett, z.B. Kupfer- oder Keramikpaste
Bremsenreiniger
Kettenreiniger
Kettenspray
Kettensatz CB500, Originalübersetzung ist 15:40, Dichtringkette 525 mit 108 Gliedern
Kabelbinder, etwa 200 mm lang
Bremsbacken, z.B. Honda 06430MW3671
Zwei Splinte 2,5×20, z.B. Honda 9420125200
Motorrad auf dem Hauptständer abstellen.
Falls Kettensatzwechsel erforderlich ist, Abdeckung des Kettenritzels durch Herausschrauben der Sechskantschrauben SW8 abnehmen.
Dahinter befindet sich eine halbkreisförmige Metallverstärkung, die ebenfalls abgenommen werden muss. Zentralschraube des Ritzels lösen. Dazu Bremspedal treten und Schraube mit Knarre, kurzer Verlängerung und 14er Nuss lösen, aber nicht herausnehmen.
Am Hinterrad fünf Muttern am Kettenrad lösen, aber nicht abschrauben. Dazu Knarre, kurze Verlängerung und Nuss SW19 verwenden. Jeweils die direkt unterhalb des Schwingenholms sitzende Mutter lösen, indem die Nuss sich unter dem Schwingenholm abstützt. Dadurch wird gleichzeitig das Rad am Mitdrehen gehindert. Falls Schwingenausbau erforderlich ist (auch bei Kettenwechsel): Sitzbank halb öffnen, durch Ziehen nach vorn aus dem Scharnier lösen und abnehmen.
Seitendeckel vom Rahmen entfernen, dazu Inbusschrauben SW5 herausdrehen und am vorderen Ende Pin aus der Gummibuchse des Tanks ziehen. Achtung, Pin reißt besonders auf der rechten Seite leicht ab! Gummibuchse nach Abnehmen vorsorglich mit Silikon schmieren, um späteren Anbau und Wiederabnahme zu erleichtern. Seitendeckel aus Heckverkleidung ziehen und abnehmen.
Soziusgriff abnehmen, dazu zwei Schrauben SW 12 unter der Bank und zwei seitliche Inbusschrauben herausdrehen.
Zur Abnahme der Heckverkleidung seitliche Stoßdämpferschrauben SW12 (mit Knarre, kurzer Verlängerung und Nuss) herausschrauben. Oberhalb des Kennzeichens zwei Kreuzschlitzschrauben entfernen.
Heckverkleidung an vorderen Enden nach außen ziehen, dann nach oben schwenken und nach hinten abnehmen.
Um das Hinterrad auszubauen, zunächst Einstellmutter des Bremsgestänges abschrauben. Die Momentabstützung der Bremsplatte lösen. Dazu Splint geradebiegen und mit Zange herausziehen, anschließend Mutter SW12 mit Knarre, kurzer Verlängerung und Nuss abschrauben.
Jetzt rechtsseitig an der Schwinge die Mutter SW24 der Steckachse abschrauben. Steckachse dann nach links herausziehen. Nach langer Standzeit kann die Achse festgerostet sein. In diesem Fall Rostlöser einsetzen, Mutter wieder einige Umdrehungen aufschrauben und mit Hammerschlägen auf die Mutter lösen. Zur Erleichterung des Ausbaus darf die Steckachse bei gelöster Mutter (!) nun auch selbst gedreht werden, wozu linksseitig ein schmaler 17mm-Sechskant angebracht ist.
Rad nach vorne rollen, Kette vom Kettenrad abnehmen, dann Rad nach hinten rechts aus der Schwinge nehmen.
Kettenschutz abnehmen, indem beide Muttern SW10 abgeschraubt werden. Dazu Knarre, lange Verlängerung und Nuss benutzen. Vorsicht, die Hülsen im Kettenschutz gehen leicht verloren.
Chromabdeckungen der Schwingenlagerung nach außen abnehmen. Kappen auf gebrochene Nasen untersuchen. Bei Bedarf ersetzen, Honda 90302ME5000. Rechtsseitig Mutter SW22 mit Knarre, kurzer Verlängerung und Nuss abschrauben, dazu nötigenfalls gegenüber mit T-Griff, Verlängerung und Nuss SW17 gegenhalten. Achse nach links herausziehen.
Das Bremsgestänge ist mit einer Feder am rechten Schwingenholm eingehängt. Kabelbinder zu einem Kreis zusammenstecken, am Federende einhaken und durch Ziehen am Kabelbinder Feder aushängen. Kabelbinder aufheben, da das Einhängen genauso funktioniert.
Federbeine nun oben am Rahmen nach außen ziehen –das geht problemlos, obwohl sie unten mit der Schwinge verschraubt sind.
Die Schwinge absenken. Diese hängt vorne noch an einigen Schläuchen, unter anderem dem des Kühlmittel-Ausgleichsbehälters. Falls die Schwinge, z.B. zum Lagerwechsel, vollständig ausgebaut werden soll, müssen die Schläuche abgenommen werden. Der Kühlmittelschlauch wird dazu unten am Behälter abgenommen, wodurch ca. 0,5 Liter Kühlmittel austreten. Diese müssen später ersetzt werden. Sollen die Lager nur geschmiert werden oder die Kette abgenommen werden, ist das nicht erforderlich.
Fünf Muttern der Kettenradbefestigung nun vollständig abschrauben, Kettenrad wechseln und Muttern lose aufschrauben.
Zentralschraube des Ritzels abschrauben, Ritzel gemeinsam mit Kette seitlich von der Welle abnehmen. Kette an der gekippten Schwinge vorbei abnehmen; neue Kette durchfädeln. Ritzelumgebung reinigen.
Verzahnung der Welle mit Kupferpaste o.ä. schmieren, dann Ritzel mit aufgelegter Kette aufstecken. Zentralschraube mit Beilagscheibe zunächst nur handfest einschrauben.
Zum Wiedereinbau der Schwinge Lager mit frischem Lagerfett füllen. Schwinge in Position heben; Steckachse einschieben und Mutter handfest aufschrauben. Rückholfeder des Bremsgestänges mit Kabelbinder einhängen.
Federbeine wieder auf die Rahmenlagerung hängen.
Heckverkleidung von hinten aufsetzen, dazu wieder an den vorderen Enden spreizen, Verkleidung am Rücklicht einhängen und vordere Enden nach unten schwenken. Die Verkleidung muss dabei über die Sitzbankhalterung rutschen. Vorsicht, die innenliegenden Hülsen der Federbeinbefestigung nicht verlieren, da die Verkleidung sonst beim Anziehen der Schrauben reißt und die Federbeine nicht sicher befestigt sind!
Seitliche Schrauben SW12 mit abgebildeten Beilagscheiben sowie Kreuzschlitzschrauben am Rücklicht einschrauben und festziehen.
Soziusgriff wieder aufsetzen, Schrauben zunächst alle von Hand ansetzen, bevor sie festgezogen werden.
Sitzbank unter der dünnen Querstange des Rahmens durchfädeln, schräg am Rahmenquerrohr ansetzen und durch Drücken entgegen der Fahrtrichtung mit dem Scharnier einrasten.
Seitendeckel in der Heckverkleidung einstecken, mit Pins in die Gummibuchsen drücken und mit Inbusschrauben SW5 befestigen.
Bevor das Hinterrad eingebaut wird, lohnt ein Blick auf die Trommelbremse. Generell halten die Bremsbacken fast ein Motorradleben lang und verschleißen nur sehr langsam. Falls sie dennoch Ausbrüche aufzeigen oder durch langjährige Nutzung eine sehr glatte, „verglaste“ Oberfläche haben, ersetzt man sie. Dazu müssen die beiden Splinte der Lagerung entfernt werden. Beide Bremsbacken sind durch Rückholfedern verbunden. Kippt man die Bremsbacken V-förmig nach oben, entspannt man die Federn und kann die Backen abnehmen. Auch neue Bremsbacken werden erst eingesetzt, nachdem man sie durch die Federn verbunden hat.
Die Lagerstellen freuen sich ebenso wie die Fläche der Bremshebelwelle über eine sehr dünne Schicht Kupferpaste –an Bremsen bitte niemals normales, nicht hitzefestes Fett benutzen!
Allerdings sammelt sich im Laufe der Jahre viel Schmutz an. Zunächst wird die Trommel, vor allem aber die Bremsplatte mit Bremsenreiniger sauber gespült. Die Trommel kann, falls Rückstände bleiben, innen mit Stahlwolle gereinigt werden.
Auf der Bremsplatte sieht man die Bremsbacken, die an einem Ende auf splintgesicherten Bolzen lagern und am anderen Ende vom Bremsnocken gespreizt wird. Diesen Bremsnocken sehen wir uns nun näher an. An seinem äußeren Ende sitzt der Hebelarm, der später vom Gestänge betätigt wird. Bewegt man ihn, sollte man nur die Rückzugkraft der Federn spüren. Ist der Nocken dagegen schwergängig, wird sich Rost in der Lagerung gebildet haben. Dies kann so weit gehen, dass der Bolzen völlig festgegangen ist. In diesem Fall muss die Welle ausgebaut, abgeschliffen und dünn mit Kupferpaste eingestrichen wieder eingesetzt werden.
Hatte man beim Ausbau der Steckachse vom Hinterrad Probleme, lohnt ein Blick auf die Stahlbuchse in der Bremsplatte. Sie rostet gerne an der Achse fest. Auch hier hilft schleifen und ein wenig Kupferpaste, späteren Ärger zu vermeiden.
Die Bremsplatte nun in das Hinterrad einsetzen. Beim Wiedereinbau des Hinterrads links die Distanzbuchse in den Dichtring des Kettenradträgers einsetzen, rechts die Distanzbuchse zwischen Bremsplatte und Schwinge ebenfalls nicht vergessen.
Steckachse von links einschieben. Darauf achten, dass die Kettenspanner mit der markierten Seite nach außen zeigen!
Kettenspanner vor Einsetzen in die Schwinge einfetten.
Hat man die Kette gewechselt, müssen für die neue, nicht gelängte Kette vorher die Kettenspanner gelöst werden, dazu Kontermutter SW12 und Spannmutter SW14 lösen.
Beilagplatte auf die Steckachse setzen, Mutter SW24 aufschrauben. Die Kettenspannung mit gleichmäßiger Einstellung des linken und rechten Spanners so justieren, dass sich ein Durchhang von etwa 20 mm nach oben und unten ergibt. Zu wenig Spiel ist schädlicher als zu viel und kann den Lagersitz der Welle, die das Ritzel trägt (Getriebeausgangswelle) beschädigen!
Hinterradmutter nun mit 90 Nm anziehen und Kettendurchhang nochmals prüfen. Ist alles in Ordnung, kontert man die Kettenspanner.
Das Bremsgestänge einhängen, Spiel einstellen und die Momentabstützung wieder anbringen. Dabei auf die beiden Beilagscheiben achten –erst Gummi, dann Metall- und die festgezogene Mutter SW12 zum Schluss per Splint sichern. Enden des Splintes umbiegen.
War die Schwinge ausgebaut, zieht man nun die Mutter SW22 der Schwingenlagerung mit ebenfalls 90 Nm fest, wozu man in der Regel auf der Gegenseite gegenhalten muss. Kettenschutz wieder anbringen und mit Hülsen und Hutmuttern SW10 verschrauben.
Hat man auch den Kettensatz getauscht, zieht man nun die Ritzelschraube mit 55 Nm fest.
Danach kann die Abdeckung des Ritzels zusammen mit der halbkreisförmigen Verstärkung montiert werden. Sie sorgt auch dafür, dass das Kabel zwischen Lichtmaschine und Regler nicht beschädigt wird, weswegen Sorgfalt angebracht ist. Die fünf Muttern des Kettenrads werden nun wieder mit der „Abstütztechnik“ angezogen, indem man den Schwingenholm als Anschlag nutzt und so das Rad am Mitdrehen hindert. Dabei sternförmig über Kreuz anziehen, indem man zunächst alle Schrauben mit 40 Nm anzieht und dann mit 100 Nm nachzieht.
Hinweis: der Wert von 100 Nm erscheint manchen zu hoch, ist aber korrekt. Denkt bitte daran, dass japanische Hersteller hier Superfeingewinde verwenden (M12x1,25) und solche Verschraubungen hohen Belastungen unterliegen.
Kette von der Innenseite mit Kettenspray einsprühen und vor der ersten Fahrt mindestens eine Stunde warten, damit die Lösungsmittel sich verflüchtigen können und das Kettenspray nicht sofort abgeschleudert wird.